Roter Wuschelkopf, Pausbacken und ein kugelrunder Bauch.
Der Pumuckl sitzt bei Meister Eder am Tisch und schnabuliert Konfitüre und Pudding. So kannten und liebten die Kinder den
frechen Kobold in den Achtzigern. Zum 95. Geburtstag der Erfinderin Ellis Kaut kommt im September ein neues Buch mit dem kleinen Helden auf
den Markt.
Zum Jubiläum hat Pumuckl ein Lifting verpasst bekommen. Jetzt ist er ein dünner Bengel mit roten Haaren, aber ohne das
geliebte Pfannkuchengesicht. Gezeichnet hat ihn der deutsche Illustrator Jan Sasse (39). Sein Auftrag war es, einen modernen, dynamischen
Pumuckl zu erschaffen.
Kinder- und Jugendpsychologin Joëlle Gut (37) sagt: «Der neue Pumuckl geht mit den aktuellen Schönheitsidealen einher.
Auch die Biene Maja wurde letztes Jahr im Kino dünner.»
Kinder sind sich heute auch bei Zeichentrickfiguren schlanke Formen gewohnt. Der neue Pumuckl soll also der Norm entsprechen,
aber weiterhin mit seinem Schabernack auffallen und nicht durch sein althergebrachtes Aussehen.
Eine Vorstufe zum grassierenden Schlankheitswahn sieht die Expertin darin dennoch nicht.
«Comicfiguren sind für Kinder
keine Vorbilder – vor allem, wenn sie wie Pumuckl unsichtbar werden können.»
Quelle: Blick.ch / Autorin: Ana Maria Haldimann 20 August 2015